Trauergruppe

Fundstücke

Wenn gar nichts mehr geht

 

Das Magazin „Chrismon“ hat dazu verschiedene Aspekte beleuchtet und Experten befragt, unter anderem Christof Müller-Busch, Professor für Palliativmedizin:

 

Können Sie mir garantieren, dass ich am Lebensende nicht entsetzlich leiden muss?

 

Christof Müller-Busch: Nein, garantieren kann ich es Ihnen nicht, weil es ja auch seelisches Leid gibt und das Lebensende auch mit Leid verbunden ist. Aber es muss nicht entsetzlich sein. Wir haben durch die Palliativmedizin inzwischen viele sehr gute Möglichkeiten, vor allem die körperlichen Symptome – etwa Schmerzen, Atemnot, Übelkeit – so zu lindern, dass sie erträglich sind.

 

Alle Schmerzen?

 

Müller-Busch: 95 Prozente können wir mit Schmerzmitteln lindern. Oft sind Schmerzen gar nicht das belastendste Symptom. Die Patienten leider viel stärker an ihrer Schwäche und der Erschöpfung, die zum Tode führende Erkrankungen begleiten.

 

Und was ist mit den restlichen fünf Prozent?

 

Müller-Busch: Bei diesen Patienten, die ihr Leiden so unerträglich finden, können wir durch eine palliative Sedierung mit Beruhigungsmitteln und anderen Medikamenten das Bewusstsein so dämpfen, dass die Schmerzen nicht mehr wahrgenommen werden. Man kann diese palliative Sedierung unterschiedlich tief und auch wieder rückgängig machen.

 

Klingt wunderbar: im Schlaf zu sterben.

 

Müller-Busch: Ja, aber viele Menschen in Todesnähe, vor allem ältere, möchten am Ende gar nicht tief sediert werden. Sie möchten lieber dem Tod ins Auge sehen. Sie möchten dabei sein.

 

Wann vor dem Tod beginnen Sie eine palliative Sedierung?

 

Müller-Busch: Rückblickend waren es meist zwei, drei Tage, manchmal auch mehr als zehn Tage vor dem Tod.

 

Den ganzen Artikel mit mehreren Interviews lesen Sie in der „Chrismon“-Ausgabe von April 2013 ab Seite 14.