Trauergruppe

Fundstücke

Das Bekenntnis zum Beruf der Trauerbegleiterin

 
im gemeinsam erarbeiteten Wortlaut
 
Praxis des Übergangs – codex moriendi

(Arbeit von Magnus Gburek, Video- und Hörproduktion 2018)
 
Die Geburt und der Tod gehören zum Leben. Und alles dazwischen.
Ich gelobe [ich verspreche], meine Arbeit den Lebenden und den Toten zu widmen.
Ich begegne ihnen von Angesicht zu Angesicht, mit allen Sinnen, aller Sinnlichkeit.
Mein Respekt, meine Fürsorge, meine Achtung gelten jedem Menschen gegenüber,
unabhängig von Alter, Herkunft und Stellung in der Welt.
Ich schaffe geschützte Räume und Zeiten für ein vertrauensvolles Miteinander.
Ich bin aufmerksam und versuche auch Unsagbares wahrzunehmen.
Ich biete mein Wissen, meine Kompetenzen und meine Lebenserfahrung.
Ich bin mir meiner Verantwortung und meiner Absichten bewusst.
Ich bleibe untätig oder handle und lasse auch Untröstlichkeit zu.
Ich beachte die eigenen Grenzen –
Nur wenn ich gestärkt bin, kann ich belastende Situationen aushalten.
In deiner Begleitung:
bin ich an dir orientiert,
kann jedes Gefühl ausgedrückt werden,
begegne ich dir mit Offenheit und Ehrlichkeit,
bin ich voller Wertschätzung und Demut bei dir – bis wir uns trennen.
In Leben, Tod und Trauer:
folge ich, soweit du zulässt,
bleibe ich, solang du möchtest,
bin ich für dich da.
[Dies alles gelobe ich bei meiner Ehre.]
[Dies alles verspreche ich von ganzem Herzen.]
 

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit:
Diakonie-Hospiz Volksdorf Hamburg,
Flamarium Saalkreis,
Institut für Trauerarbeit e. V. Hamburg,
Malteser Hospiz-Zentrum Hamburg,
Memento Mori Bestatterinnen Hamburg,
trostwerk Hamburg,
Trauerzeit e. V. Hildesheim,
Ute Arndt - Trauerreden & Trauerbegleitung Hamburg


Der Künstler: Magnus Gburek ist Designstudent aus Hamburg. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Entstehungs- und Randbedingungen von (gestalterischer) Arbeit.